Posaunenchor in Polen

Wir waren eingeladen nach Choinice

Am Montag den 21. März 2005 morgens um vier starteten wir in zwei Kleinbussen der Samtgemeinde Bad Bevensen und einem PKW, um rechtzeitig bis 16:00 Uhr die etwa 650 Kilometer bis Chojnice zurückgelegt zu haben. Dort wurden wir in dem schönen, alten Rathaus durch den stellvertretenden Bürgermeister, einige Verwaltungsangestellte und durch unseren Samtgemeinde-bürgermeister Herrn Markuszewski und seine Frau herzlich begrüßt.

Und diese Freundlichkeit haben wir an allen Tagen in Polen immer wieder erfahren. Besonders dazu beigetragen hat unsere scharmante Reiseführern Marlena Landowska, eine junge Kunststudentin. Aber auch Herr Piekne, ein pensionierter Jurist, hat uns viele Eindrücke in Chojnice vermittelt und uns geholfen, Polen besser zu verstehen. Herrn Januszewski haben wir interessante Einsichten während unserer Fahrt nach Danzig zu verdanken.

Aber die Höhepunkte waren natürlich unsere musikalischen Auftritte. Unvergesslich die beiden Konzerte am Dienstagmittag in der Kirche in Brusy und am Mittwochabend in der Kirche in Chojnice in vollbesetzten Kirchen. Auf den Marktplätzen in Brusy und Chojnice und bei dem Künstler Chelmowski konnten wir demon-strieren wie vielseitig die Musik unseres Posaunenchor uns ist.

Untergebracht waren wir auf einem Pfadfinder Gelände einem schönen See in der Nähe von Chojnice. Der See war noch soweit zugefroren, dass wir sogar noch Eisangler beobachten konnten. In Polen war es kälter, als wir Zuhause vermutet hatten. Im Sommer muss die Gegend um diesen See zu den schönsten in Polen gehören.

Dass diese Fahrt für alle Teilnehmer ein unvergessliches Erlebnis war, belegen die nachfolgenden Beiträge einiger Bläser. Ich bin sicher, dass alle Teilnehmer große Lust hätten, noch einmal nach Chojnice zu fahren!

Hans Kramer

Die Polen-Reise des Posaunenchores war ohne Frage eine mit vielen Höhepunkten, besonders für uns Jugendlichen. Doch speziell ein Erlebnis ist mir noch ganz besonders in Erinnerung geblieben. Es war Mittwoch, der 23.März 2005 und eine Bläserin von uns hatte an diesem Tag Geburtstag. Der Bürgermeister hatte speziell für diesen Geburtstag ein Geschenk besorgt, welches dann während des Konzertes überreicht werden sollte. Es versteht sich von selber, dass unser Geburtstagskind nichts davon wusste. Doch ich war einer von denen, die Bescheid wussten. Doch der Reihe nach: Ungefähr die Hälfte der Reise war schon hinter uns, aber das zweite Konzert lag direkt vor uns. Als wir in die Kirche von Chojnice hineinge-gangen sind, spürten wir die eisige Kälte, die zu der Zeit in Polen herrschte. Doch während des Konzertes hatten wir uns im wahrsten Sinne des Wortes "warm" gespielt. Kurz vor Ende dann, kam der Auftritt des Bürgermeisters. Als ich neben dem Geburtstagskind stehend dies bemerkte, hielt ich nicht nur meine Posaune, sondern mit meiner anderen Hand zu ihrer Verwunderung auch ihre fest. Der Bürgermeister nahm das Mikrofon und hielt dabei einen Blumenstrauß in seiner Hand, erklärte den Zuhörern, dass jemand aus dem Posaunenchor heute Geburtstag habe. Danach bat er Hanna nach vorn, um ihr Geschenk entgegen zu nehmen. Man spürte ihre Aufregung. Als sie ein paar Dankesworte an die Gemeinde und den Bürgermeister gerichtet hatte, kehrte sie total nervös an ihren Platz zurück. Voller Entsetzen fragte sie mich, ob ich davon gewusst hätte und ich bejahte dieses. Doch plötzlich geschah etwas, was keiner voraussehen konnte: Einige von den Zuhörern, die ja jetzt über den Geburtstag informiert waren, standen aus heiterem Himmel auf und sangen ein polnisches Geburtstagslied. Nach kurzer Zeit sang die ganze Gemeinde. Dieses Gefühl ist kaum zu beschreiben. Selbst für mich, der ich keinen Geburtstag hatte. Man kann das Gefühl nur so beschreiben: Sensationell! Die beiden Konzerte waren mit Abstand die schönsten Konzerte in meiner Posaunenchor-Zeit. Beim anderen Konzert spielten wir nämlich vor ca. 1400 Zuhörern. Deswegen gehören diese beiden Konzerte, speziell das "Geburtstagskonzert" am 23. März, zu den schönsten und erfolgreichsten der Geschichte des Posaunenchores.   Jörn Benecke

Wir (Corinna Schulz, Anne Labitzki und Franziska Marquard) fanden die Polenfahrt gut, da wir dadurch eine andere Kultur kennen gelernt haben und die Gemeinschaft des Posaunenchores enger zusammengewachsen ist. Uns hat auch gefallen, dass die Kirchen in Polen so voll waren und dass die Zuhörer unsere Musik so offen entgegengenommen haben. Beeindruckend fanden wir auch die Offenheit der Polen uns gegenüber, insbesondere der älteren, die trotz des Krieges vorhanden war.

                                                                                                                Franzi, Anne und Corinna

Ich kann zu der Polenfahrt nur soviel sagen: es war einfach toll.

Wir hatten alle soviel Spaß! Dass ist eine Fahrt gewesen, die man nicht so schnell vergisst.

Ein besonderes Erlebnis war für mich das Konzert in Brusy. Es war das größte Konzert was es je in der Geschichte des Posaunenchores Altenmedingen gegeben hat. Es waren sage und schreibe über tausend Zuhörer dort anwesend. Die meisten von den Besuchern waren Schüler. Als Hans uns sagte, wie viele Zuhörer erwartet wurden, wollte ich erst gar nicht die Kirche betreten. Aber ich sagte mir, da musst du durch.

 

Wir waren, wie sonst auch vor unseren Auftritten sehr früh in der Kirche von Brusy und haben uns eingespielt. Die ganzen Stücke wo Soli mit eingebaut waren, die Eine oder Einer vorspielen sollten, mussten noch mal geprobt werden. Unter anderem auch, ?Amazing Grace?, dessen Solo ich spielen sollte.

Vor einem Konzert war ich eigentlich nie richtig aufgeregt gewesen, aber in Polen war alles anders. Ich hatte solches Lampenfieber, dass mir richtig schlecht wurde.

Aber alle, absolut alle aus meinem Posaunenchor haben mich aufgebaut. Das war echt toll. Ich glaube sogar, dass ich der Einzigste gewesen war der richtig Angst hatte, dass etwas schief gehen würde. Als mein Einsatz kam, nickte Hans mir zu und ich begann zu spielen.  Meine Aufregung konnte man, hoffe ich, nicht an meinem Spielen merken.

Dieses Konzert war ein Erlebnis, dass ich nie in meinem ganzem Leben vergessen werde. Wie gut, dass Hans mit uns so viel geübt hat, so dass wir sicher, trotz Lampenfieber unsere Auftritte meistern konnten.

Bastian Götze