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Sie suchen noch mehr Informationen über unseren Posaunenchor? Zu unserem Jubiläum haben wir eine Festschrift mit vielenBerichten über unsere Aktivitäten zusammengestellt. Sie finden sie hier:
P wie Prolog
Hat der Posaunenchor nicht gerade erst ein Jubiläum gefeiert? 75, Genau! Und wann war das? 1987! Echt? Nee! Das gibt's doch gar nicht, der Posaunenchor wird in diesem Jahr 100! So schnell vergehen 25 Jahre. 25 erfolgreiche Jahre Posaunenchor. Insgesamt 35 erfolgreiche Jahre Hans Kramer und Posaunenchor. Beides lässt sich nicht trennen. Der Erfolg des Posaunenchores in diesen 35 Jahren ist der Erfolg von unserem Hans. Was er in dieser Zeit geleistet hat, lässt sich kaum anders würdigen, so viel ist es gewesen und auch, wenn ich jetzt damit anfange, aufzuzählen, was er alles gemacht hat, ist mir bewusst, dass es wahrscheinlich so viel ist, dass man es in diesem Rahmen gar nicht aufzählen kann.
Ich bin einmal die Terminpläne der letzten 25 Jahre durchgegangen und habe versucht, daraus eine Zusammenfassung zu machen, und diese alphabetisch zu ordnen.
A wie Adventmusik
Fester Bestandteil des Altenmedinger Kirchenjahres ist das Adventskonzert in der Altenmedinger Kirche, fast immer am zweiten Advent, 1989 einmal am ersten Advent, seit gut 10 Jahren in einer besonders stimmungsvollen Atmosphäre, unsere St. Mauritius Kirche nur mit Kerzen beleuchtet; schön für das Ambiente, etwas ungewöhnlich für die Bläser; es erfordert eine gute Kenntnis der Noten, da diese bei den gegebenen Lichtverhältnissen nicht immer klar zu erkennen sind. Bei solch einem festlichen Ereignis bleibt nur selten ein Platz frei und auch der Korb am Ausgang ist stets gut gefüllt.
B wie Bläserfreizeiten
Hans hat es immer gut verstanden, unsere Bläser für Freizeiten zu motivieren. So gehörten neben Neetze auch andere Angebote dazu. Ältere können sich noch gut an Potshausen bei Leer erinnern: Anfängerschulung; für manche die erste "Weltreise" mit der Bahn, ohne Mama und Papa. Da hat sich dann auch schon einmal eine Gruppe junger Damen vor lauter Aufregung in den falschen Zug gesetzt. Familienfreizeiten in Mittersill waren ebenso ein Renner und bauten sehr schöne Kontakte auf, und für unsere Jugendlichen war jedes Mal das Zeltlager in Le Dossen, Frankreich, ein Riesenerlebnis, auch die Bläserfreizeiten in der Jugendherberge auf Spiekeroog gehörten dazu, um nur einige Freizeiten zu nennen.
D wie Dörferblasen
Was heißt eigentlich "Dörferblasen"? Ein Begriff, der beileibe nicht zum allgemeinen Sprachgebrauch gehört, von dem hier bei uns aber sofort jeder weiß, was er bedeutet: dass nämlich unser Posaunenchor im Sommer auf die umliegenden Dörfer zieht, Bohndorf, Aljarn, Eddelstorf, Bostelwiebeck, Vorwerk und Haaßel - übrigens fast immer in dieser Reihenfolge - und dort im Schatten alter Eichen ein kleines Konzert gibt, mit anschließendem Plausch, bei Bratwurst, Schnittchen oder Kuchen. Traditionell endet das Dörferblasen jedes Jahr mit einem Konzert auf dem Rothenberg und anschließendem Grillen.
D wie Diakonische Einsätze
Seit 1981 spielt der Posaunenchor im Herz- und Gefäßzentrum (HGZ) in Bad Bevensen. Es begann damit, dass unsere Jugendlichen den Gottesdinst an Heiligabend begleiteten. Inzwischen sind daraus sechs feste Termine geworden. Auch in der DIANA-Klinik. und im Alten- und Pflegeheim Bad Bevensen ist der Posaunenchor des Öfteren zu hören.
G wie Gottesdienste
Unnötig zu sagen, dass der Posaunenchor im Gottesdienst spielt. An allen Festtagen, Ostern, Pfingsten, Erntedank, Weihnachten und immer wieder dazwischen, auch zu besonderen Anlässen. Es gibt die Gottesdienste im Freien, zum Beispiel in Haaßel bei den Königsgräbern, zum Gemeindefest oder, wie 2011, auf der Edendorfer Kanalbrücke. Das Blasen im Gottesdienst erfordert den sonntäglichen Frühaufsteher und weckt nicht immer Begeisterung bei unseren Jungbläsern; umso erfreulicher die ständige Bereitschaft, es trotzdem zu tun. Früher saß der Posaunenchor bei den Gottesdiensten mit Schlips und Kragen im Chorraum, heute - ohne Schlips - auf der Empore, auf Wunsch von Pastor Hoogen, der dafür natürlich gute Gründe ins Feld geführt hat. Die Empore hat leider einen kleinen Nachteil, sie ist so weit weg vom Geschehen, und manch ein Bläser denkt, wenn ich nicht gesehen werde, wird mich wohl auch keiner hören, und schon geht es los mit der regen - natürlich immer wichtigen - Kommunikation unter Bläsern in den Blas-Pausen.
K wie Kalix
Hans hat immer wieder Fachleute für die musikalische Ausbildung unserer Bläser an Land gezogen, meist waren es Berufsmusiker. Die größten Verdienste kommen hier Norbert Kalix zu. Norbert war Erster Flügelhornist beim Heeresmusikkorps Lüneburg und bis Anfang der Neunziger Jahre Trompetenlehrer von Arne Kramer. Nach Arne folgte dann Guillaume Raoult als Trompetenschüler. Damals musste ich Guillaume noch einmal die Woche nach Lüneburg zum Unterricht bringen (übrigens für mich ein Grund, zur Überbrückung der Wartezeit, Tuba-Unterricht zu nehmen). Als Norbert Kalix in Pension ging, gelang es Hans, ihn zu überreden, doch hier in Altenmedingen die Trompetenausbildung unserer jungen Bläser zu übernehmen. Also kam Norbert jeden Freitag, in der Regel mit seinem Fahrrad, am Kanal entlang von Lüneburg nach Altenmedingen und unterrichtete hier unsere Jugendlichen, länger als zwei Jahrzehnte. Norbert hat mit seiner starken Persönlichkeit und seiner angenehmen Art einen nachhaltigen Eindruck hinterlassen.
K wie Kirchentage
Keiner wurde ausgelassen, bei allen waren wir dabei, ob Hannover (der erste für uns, damals mit den lila Halstüchern), München, Hamburg, Leipzig, Stuttgart oder Berlin. Zusammen mit den Posaunenchören aus Römstedt, Wichmanns-burg und Bienenbüttel haben wir stets eine starke Abordnung gebildet, schön gemeinsam musiziert und vieles erlebt, sogar mit "Luma" (Luftmatratze) und Schlafsack gemeinsam in einem Klassenzimmer genächtigt.
K wie Konzertreisen
Die Konzertreisen des Posaunenchores Altenmedingen sind unbestritten die Highlights. Es sind so viele, dass sie an dieser Stelle nur aufgelistet werden. Zu den meisten gibt es darüber hinaus ausführliche Berichte: 1991 Oktober: Polen. 1992 Juli: USA. 1993 April: Speele. 1994 Oktober: Polen. 1995 Mai: Frankreich. 1996 Oktober: England. 1997 Mai: Braderup. 1999 April: Argentinien. 1999 Juni: Polen. 2000 Juli: Frankreich. 2007 April: Brasilien. 2008 Juli: Frankreich. 2009 Oktober: England. Alle Gruppen, die wir im Ausland besucht haben, kamen natürlich danach auch zu uns, aus Polen, Frankreich, England, und hier gilt den Altenmedingern insgesamt, nicht nur dem Posaunenchor, ein großer Dank, haben sie doch jedes Mal wieder ihre große Gastfreundschaft unter Beweis gestellt.
L wie Laternenumzug
der Posaunenchor begleitet den Laternenzug. Whow! Was so einfach klingt, kann für einen Bläser zu einem Albtraum werden. Ist es für den Anfänger schon schwer genug, Noten zu lesen und dazu die richtigen Drücker zu finden - für manch einen ist es noch heute ein Rätsel, wie man mit nur drei (in Zahlen 3 !!) Drückern so viele unterschiedliche Töne hervorzaubern kann -auf jeden Fall ist das im Sitzen schon nicht einfach, und dann dazu auch noch marschieren! Als wir Ende der Achtzigerjahre damit anfingen, bedeutete das: intensives Training, Laufen im Kreis und dazu Blasen. Das haben wir dann immer in der Pausenhalle der Grundschule geübt. Der Härtetest kam dann am Abend des Laternenumzuges. Wie sollte man den vierstimmigen Satz im Dunkeln überhaupt erkennen können, geschweige denn spielen? Kein Problem! Der Turnverein ordnete jedem Bläser einen Fackelträger zu. Theoretisch gut, aber praktisch? Die Fackelträger, überwiegend kleine Jungen im stürmischen Alter, fanden Fackeltragen wirklich gut und waren mit ihren Fackeln überall, nur nicht dort, wo man etwas sehen wollte. Waren die Fackelträger nahe genug, musste man aufpassen, dass die Noten nicht abgefackelt wurden. Näherte sich das Großereignis dem Finale, waren ohnehin schon längst alle Fackeln abgebrannt, dafür hatte der Vordermann ein paar Wachsflecken mehr auf dem Rücken, und die Mehrstimmigkeit im Posaunenchor war deutlich reduziert. Den Bässen genügten in der Regel zwei Töne zur Begleitung (B und Ass passten irgendwie immer), und die erste Stimme hangelte sich so durch die Melodie. Jedes Mal ging auch die Altenmedinger Feuerwehr voran und stoppte den Verkehr im Dorf. Im Laufe der Jahre haben die Bläser technisch aufgerüstet und tragen jetzt eine kleine Lampe auf der Stirn um ihre Noten auszuleuchten.
Nur gut, dass wir inzwischen beides können, Blasen und marschieren! Das hat uns auf unseren Auslandsreisen immer sehr geholfen, so auch in Frankreich, wenn wir dort am Nationalfeiertag mitmarschieren durften. Das ist ja noch eine Steigerung: es ist nachts und der Rhythmus der französischen Märsche ist für norddeutsche Musiker eine starke Herausforderung, aber es übt!! Vor allem, wenn die Konzentration durch die Knallfrösche gestört wird, die zwischen die Beine geworfen werden. Die Posaunenchorfahrten ins Ausland wurden früher auch schon mal etwas despektierlich "Kramers Abenteuerreisen" genannt.
N wie Neetze
Neetze, was heißt schon Neetze? Für zwei Generationen Altenmedinger ganz viel. Schaut man sich die Berichte der ehemaligen Posaunenchorbläser an, so steht Neetze immer als Inbegriff für schöne Erlebnisse, Musizieren in entspannter Atmosphäre. Für viele Jugendliche aus unserer Gemeinde bedeutet es: das erste Mal Urlaub ohne Mama. Das wird dann auch richtig wahrgenommen. Sammelt man die Kinder am Sonntag wieder ein, so sind sie total übermüdet, aber glücklich und eingeschworen auf Hans’ Altenmedinger Posaunenchor.
35 Jahre Posaunenchor Altenmedingen, das heißt auch 31 Jahre Neetze, meist dreimal im Jahr, intensives Üben mit höchster gruppendynamischer Interaktion. Übrigens, Dank Hans’ Pfadfindermentalität gelang es niemandem, sich vor dem Tischdienst zu drücken. Ich selbst habe in den achtziger Jahren meine Tochter mit ihren Freundinnen nach Neetze gebracht, in den Neunzigern meinen Sohn mit Freunden, und dann bin ich selber dabei gewesen, mit Tischdienst und mit schnarchenden Zimmergenossen. Neetze: ein Kern-Modul der Altenmedinger Bläserausbildung, würde man heute auf Neudeutsch sagen.
P wie Punschabend
Jedes Jahr im kalten Monat Januar (oder auch Februar) hält der Posaunenchor seine Generalversammlung ab, besser bekannt auch als Punschabend. Zwar stehen am Anfang immer die notwendigen Regularien und Berichte, wie sie eine Generalversammlung nun einmal erfordert, danach aber wird es gemütlich, zuerst lädt die Schlange vor dem kalten Buffet zu intensiven Gesprächen ein und danach wird gespielt, geklönt, in alten Fotoalben und Zeitungsausschnitten geblättert. Jung und Alt fröhlich vereint, wie überhaupt der Posaunenchor eine schöne Verbindung zwischen den Generationen herstellt, auf neudeutsch würde man sagen: ein Mehrgenerationenprojekt. Früher fand das Ganze noch in unserm alten Gemeindehaus statt, mit den zwei Etagen, oben den Clubsesseln und unten den harten Stühlen. Schon am Mittag musste der eiskalte Raum aufgeheizt werden, mit dem einen Ölofen, der nur selten sofort ansprach, bei dem auch die Ölpumpe manches Mal stur ihren Dienst versagte. Hatte man endlich Erfolg, wurde der Raum langsam warm und der modrige Ölgeruch breitete sich aus. War der Raum beim Jahresbericht noch etwas klamm, wurde spätestens beim gemütlichen Teil eine Sauna daraus. Wie schön, dass wir jetzt so ein tolles Gemeindehaus haben!
S + H wie Schlips und Halstuch
Seit wann treten wir mit blauem Schlips (für die Herren) und Halstuch (für die Damen) auf? Schwer zu sagen, bestimmt schon mehr als 15 Jahre. 1999 in Argentinien gehörten sie schon zum "Gesicht" des Posaunenchores. Wie kam es dazu? Unsere Tochter hatte mir Anfang der Neunziger einen Schlips geschenkt, selbst entworfen, mit meiner Tuba darauf. Hans war so begeistert, dass er bei Swaantje gleich eine ganze Serie für den Posaunenchor orderte.
S wie Sommermusikabend
seit 1998 gibt es jedes Jahr einen Sommermusikabend in lauschiger Atmosphäre und meist bei schönem Wetter vor einer schönen Kulisse, nämlich der Außenwand unserer Kirche. Hin und wieder mussten wir aber doch vor dem schlechten Wetter in unsere Kirche flüchten. Häufig begleiten uns bei diesen Konzerten befreundete Chöre, wie zum Beispiel die Franzosen aus Savigny oder der Eddelstorfer Chor oder das Ebstorfer Turnerblasorchester. Schon lange vor dem Ereignis werden von der Firma Theiding die Paletten geholt, mit denen in einer Gemeinschaftsaktion vor der Kirche eine Bühne errichtet wird. Und es wird alles mit großem Einsatz festlich geschmückt. Lampen werden aufgehängt werden, Hunderte von Stühlen werden vor der Kirche unter den Bäumen aufgestellt, Essen und Getränke werden vorbereitet. Der Sommermusikabend ist inzwischen eine feste Größe im Altenmedinger Kulturprogramm.
S wie Ständchen
an den Ständchen merkt man, dass unsere Gesellschaft älter wird. Ständchen zu runden Geburtstagen gibt es ab 70. 1988 hatten wir ganze 11 Einsätze, 2010 waren es 25; übrigens gehörte da auch schon unser Hans dazu, obwohl ihm das wirklich keiner ansieht. Ständchen sind ein wichtiges Stück dörflicher Kultur: man spielt, man klönt, man kennt sich, man speist zusammen. Wo kommen jung (Posaunenchor) und alt noch so unbeschwert zusammen, wie beim Ständchen. Möge das noch lange so bleiben!
T wie Terminliste
Der Terminkalender spricht Bände: waren es 1985 noch bescheidene 31 Auftritte, so gab es 2010 bereits über 90 davon. Zusammen mit den wöchentlichen Übungsabenden ergibt das 135 Termine im Jahr. Schön, dass wir so viele sind im Posaunenchor und uns absprechen, so können wir auch diese Termine alle meistern.
W wie Weihnachtsmärkte
Seit einigen Jahren bläst der Posaunenchor auf den Weihnachtsmärkten. Meist schon Ende November geht es los: Weihnachtsmarkt Lüneburg, dann Jelmstorf, Altenmedingen und schließlich Bevensen. Kalte Füße, kalte Finger, eiskaltes Instrument, lange Unterhosen, Schneetreiben und warm ums Herz: "Hört der Engel helle Lieder". Spricht man von unserem Einsatz auf den Weihnachtsmärkten, könnte man meinen, das gäbe es schon immer. Stimmt nicht! Schaut man in die Unterlagen, so geht das noch gar nicht lange: 1999 taucht der erste Weihnachtsmarkt auf, in Lüneburg.
W wie Wolhyniendeutsche
Kennen Sie das Schicksal der Wolhyniendeutschen? Nein, aber viele aus dem Posaunenchor! Wir haben nämlich über Jahre hinweg (ab 1998) den Heimattag der Wolhyniendeutschen in der Uelzener Stadthalle begleitet und auf der Bühne hinter dem Rednerpult für die musikalische Umrahmung gesorgt.
Danke
allen, die den Posaunenchor unterstützt haben und weiterhin unterstützen. Danke, allen, die aktiv dabei waren und noch sind und für den Posaunenchor gerne auf einen Teil ihrer Freizeit verzichten. Dank vor allem an Hans für seinen unermüdlichen Einsatz und die Harmonie, die er verbreitet.
Horst Traffa-Raoult